Der programmierte Tod

Warum muß das gegenwärtige Wirtschaftssystem kollabieren?

 

Allen, die schon immer mal wirklich wissen wollten, warum alles immer schlechter und schlimmer wird und auf diese Frage bis jetzt keine befriedigende Antwort bekommen haben, sei hier folgende Grafik präsentiert, die das Problem auf einen Blick deutlich werden läßt:

 

 

Ja, Sie sehen richtig! Das Problem ist nicht, daß zu wenig Geld vorhanden ist; es ist genau umgekehrt! Es ist zuviel davon da. Und es wird immer mehr! Sie müssen nichts dafür tun als zu warten und zu warten und zu warten. Zinsen und Zinseszinsen sind eine gute Erfindung! Aber nur, wenn Sie zu denen gehören, die davon leben können. Das sind immerhin schon über ein Prozent der Bevölkerung. Alle anderen müssen für die Zinsen arbeiten, auch für die eigenen! Ja, richtig arbeiten, im Schweiße ihres Angesichts, mit allen Schikanen und Unannehmlichkeiten. Ich hoffe, Sie gehören nicht dazu! Wenn doch, dann befinden Sie sich nämlich in der Rolle des Schuldendieners, auch wenn Sie gar keine Schulden haben!

Sehen Sie sich die grüne Linie an, die steil nach oben führt. Das sind die gesamten Geldvermögen. Ihr Geld ist dort auch dabei, vorausgesetzt, Sie haben es zur Bank gebracht. Im Jahr 2004 waren es schon über 6.000.000.000.000 Euro! SECHS BILLIONEN Euro! Dafür wurden insgesamt über 500 Milliarden Euro Zinsen gezahlt!* Wahnsinn! Und das ist unser Problem. Bezahlen müssen immer die, die arbeiten! Wer sonst? Und das sind die Empfänger von Löhnen und Gehältern. Da aber nur etwa 900 Milliarden Euro für Löhne und Gehälter gezahlt wurden, blieben nach Abzug der Zinsen nur noch 500 Milliarden übrig. »Aber ich habe doch überhaupt keine Zinsen gezahlt!«, werden Sie sich fragen, »Was soll der Unsinn!«. Es ist kein Unsinn, Sie haben Zinsen gezahlt. Und nicht zu knapp. In allen Steuern, Abgaben, Waren und Dienstleistungen steckt ein Zinsanteil von im Durchschnitt fast 50 Prozent (2005). Lassen Sie sich das einmal auf der Zunge zergehen. Sehen Sie sich den Verlauf der blauen und der roten Linie an: Es wird gefährlich. Mit rasant verlaufender Beschleunigung, nach der Zinseszinsformel, einer Exponentialfunktion. Dagegen haben die bestenfalls linearen Steigerungen von BSP und Löhnen absolut keine Chance. Es gibt kein Entrinnen. In ein paar Jahren wird von Ihrem sauer verdienten Geld kaum noch etwas übrigbleiben, alles geht für die Zinsen drauf. Agenda 2010, Steuerpolitik, Gewinnbeschränkung, Tobinsteuer usw.: Alles Quatsch! Ab 2015 müssen Sie Ihren Familienschmuck verkaufen, um die Zinsen der Geldverleiher zu bezahlen: beachten Sie die grüne Kurve. Wovon wollen Sie dann leben? Fragen Sie Ihren Volksvertreter, er wird es Ihnen bestimmt erklären. Oder? Die Realität sieht leider etwas anders aus:

Keine der auf der politischen Bühne agierenden Parteien und kein Politiker wird dieses Problem –wenn sie sich dessen überhaupt bewußt sind – anzusprechen wagen, da dies als »politisch unkorrekt« sofort mit dem Verlust von Posten und Privilegien abgestraft würde. Als Erklärung für die Misere bemüht man Schlagwörter wie »Globalisierung«, »härterer Wettbewerb«, »zu hohe Lohnnebenkosten« usw. Die dem Volk verordnete Kur zur Lösung dieser Probleme besteht in der Empfehlung, sich dem Markt anzupassen, flexibel zu sein, auf vieles zu verzichten, für weniger Geld länger zu arbeiten, Feiertage zu streichen und für die immer zahlreicher werdenden Arbeitslosen wird Hartz IV, V, VI, VII, VIII usw. durchgesetzt, bis die absolute Schmerzgrenze erreicht ist. Die eigentliche Ursache jedoch, das außer Kontrolle geratene Geldsystem, steht nicht zur Diskussion. Alle Vorschläge zur Reform dieses Systems werden abgelehnt.

Alle Versuche, die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, werden seit Jahren lediglich von einer kleinen Zahl von Menschen betrieben, denen klar geworden ist, daß weder Kapitalismus noch Kommunismus eine dauerhafte und stabile Wirtschaftsordnung hervorbringen können, sondern daß man, ausgehend etwa von den Überlegungen des Kaufmanns Silvio Gesell, bei der Einführung eines funktionierenden Wirtschaftssystems, besonderes Augenmerk auf das Geldsystem legen muß. Die Zins-Wachstums-Problematik ist bei Gesell auf einfache Art und Weise gelöst und sollte Vorbild für zukünftige Generationen sein. Ein wenig googlen zum Stichwort »Geldsystem« lohnt sich!

* Diese Zahlen sind Mittelwerte der etwas voneinander abweichenden offiziellen statistischen Angaben.


 

© Daniel Peukert

 

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